Glasmalerei (Spätmittelalter 16. Jahrhundert)

Glasmalerie Mittelalter

Glasmalerei Technik ist zwar schon im 11. Jahrhundert in Tegernseer Quellen belegt, doch sind viele Fenster mit den Jahren flöten. Das früheste erhaltene Zeugnis sind die Prophetenfenster des Augsburger Doms. Im altbayerischen Raum sind Glasmalereien seit dem 13. Jahrhundert erhalten geblieben, in Franken ab dem 14. Jahrhundert. Unter diesen Voraussetzungen erweisen sich Regensburg und ab 1400 auch Nürnberg oder im Kölner Dom als bedeutende Zentren der Glasmalerei. Auch aus München gibt es im 15. Jahrhundert eine gute Überlieferung. Zeugnisse der Augsburger und Landshuter Glasmalerei aus der Zeit um 1500 sind allenfalls noch vereinzelt erhalten. Die Reformation bedeutete auch in katholisch gebliebenen Gebieten dann war’s das der monumentalen Glasmalerei. Hans Holbein d. Ä. Mit den „Augsburger Propheten“ (Augsburger Dom) vom Anfang des 12. Jahrhunderts sind die ältesten noch in natürlicher lage befindlichen monumentalen figürlichen Farbfenster überhaupt in den aktuellen politischen Grenzen Bayerns erhalten geblieben. Die schriftliche Überlieferung bezeugt gemalte Fenster für Kloster Tegernsee unter Abt Gozbert (reg. 982-1001). Dies nährte im 19. Jahrhundert den Mythos, die Glasmalerei sei in Tegernsee erfunden worden. Dennoch lässt sich die Entwicklung der Gattung in Altbayern von einzelnen Vorläufern abgesehen erst ab Ende des 13. Jahrhunderts verfolgen.

Das heikle Verhältnis von Kontinuität und Diskontinuität

Von Stabilität und Bruch ist der zeitgenössischen Kunst konstitutiv eingeschrieben. Hermann Glettler zu möglichen Lerneffekten für die römisch-katholische Kirche. Die Geschichte der Moderne, im besonderen die Entwicklung der Bildenden Kunst seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, lässt sich als ein ständiger Prozess der Auflösung (Liquidierung) bis nachher gültiger Parameter des Selbstverständnisses von Kunst verstehen. Die höchst unterschiedlichen Kunstpositionen quer durchs 20. Jahrhundert haben sich unzertrennlich permanenten, aggressiven, aber auch produktiven Widerspruch zueinander weiterentwickelt. Dada, Fluxus und Performance etwa versinnbildlichen einen grundsätzlichen Verflüssigungsprozess im Selbstverständnis von Kunst. Die anarchistische Kunstwelle Dada und die folgenden Neo-Dada Schübe sind in allen Spielarten der immer neue Versuch, Systematisierungen in Frage zu stellen und die kreativen Potentiale des Non-Konformen, Un-Konventionellen und Un-Korrekten freizulegen. Obgleich Dada sich bereits 1922 auflöste, hat es als Haltung seine Widerstand stimulierende Kraft gegenüber allen Systembildungen in Kultur, Politik und Religion bis zum heutigen Tag nicht verloren. Dada ist möglicherweise der wichtigste Verflüssigungsimpetus in der Entwicklung der Moderne.

THE ARCHITECT’S STUDIO: FRANK O. GEHRY

Louisiana – MoMA. PASSAGEN 1999 ist das Rahmenprogramm zur internationalen Möbelmesse. Einrichtungshäuser, Galerien, Showrooms und Kulturinstitute zeigen Entwürfe und Installationen von über 70 Designern. Zu den Höhepunkten zählt eine Verner-Panton-Schau im Café Hallmackenreuther und eine Ausstellung über Brit-Design im British Council. NEW SCANDINAVIA – AKTUELLES DESIGN AUS DEM NORDEN: „Erfrischend wie ein Eisberg“ findet Jasper Morrison das Design aus dem Norden. Kollegen wie Arne Jacobsen oder Alvar Aalto haben nordisches Design weltweit bekannt gemacht, Hersteller wie Bang „Thun Sie das doch nicht! Bleiben Sie beim, womit Sie uns Allen Pläsir machen“, riet ihm entsetzt ein Freund.

Franziska Augstein

Franziska Augstein, um nachher Befürworter der „gelenkten Demokratie“ in Russland zu zitieren und schließlich zu erkennen. Sonja Zekri konstatiert dagegen die fortgeschrittene „Auslöschung des Zivilen“ im Kaukasus und sieht einen totalen Krieg heraufziehen. Weitere Artikel: Rainer Gansera berichtet vom Wochenende auf dem Filmfestival in Venedig mit Filmen von Gregg Araki, Oskar Roehler und Mira Nair. Wie Festivalchef Marco Müller versucht, Venedig wieder knapp Spitze zu bringen, erzählt Susan Vahabzadeh zudem auf der Dritten Seite. Christine Dössel schaut auf die kommende Theatersaison und sieht einen Hang zu Romanvorlagen und Filmstoffen, ihre ein bisschen gefährlich vorkommt. Denn „meist hinken die Adaptionen doch nur der Literatur, dem Film hinterher“. Volker Breidecker berichtet, dass die estnische Regierung nun mit Polizeigewalt ein gerade erst aufgestelltes SS-Denkmal entfernen ließ. Ijoma Mangold informiert über eine Website, auf der man sich seinen persönlichen Demonstranten mieten kann. Till Briegleb, der von einer Inszenierung der „Emilia Galotti“ in Lübeck zurückkehrt. Alexander Kissler hat auf einer Tagung in Fresing gelernt, dass die Jugend Osteuropas „rastlos, mobil und ehrgeizig“ ist. Auf der Medienseite verrät Helen Endres, wer hinter Detlev Bucks so circa interaktivem Werbespot steckt.

Den meisterlichen Abschluss der Arbeiten

Dieses Künstlers bildet das Rundfenster über dem Nordportal neben anderen der Vertreibung aus dem Paradies (auch im Mittelalter war die Nordseite dem Alten Testament vorbehalten). Im südlichen Seitenschiff befindet sich im „Piusfenster“ die Darstellung: „Die Einführung der Kinderkommunion“. Im jahr 1954 wurde ins wieder geöffnete Obergardenfenster in der Westwand das Glasgemälde von Alois Stettner “Das jüngste Gericht“ eingebaut. Was künden uns die Chorfenster aus dem Jahre 1952/53? Es war das Ziel des Auftraggebers, die Chorfenster einzubauen in die Gesaamt- konzeption des Altarraumes, dessen Mittelpunkt beherrscht wird von dem Altar und dem darüber aufragenden Kreuz. Das Halbrund der Apsis schenkt uns den Einblick ins Geheimnis der Erlösungsabsicht der heiligsten Dreifaltigkeit, die sich im Kreuzestod erfüllt und auf unseren Altären im heiligen Opfer täglich neu gegenwärtig wird. Die Fenster wurden vom Glasmaler Alois Stettner geschaffen, der für den Mittelrhein ein Begriff geworden ist, ehe er selbst Wert darauf legte, ein Begriff unvernünftig. Er bringt etwas mit, das in unserer Zeit selten geworden ist: eine Gläubigkeit, die es ihm ermöglicht, seine Themen mit jener inneren Ergriffenheit zu erfassen, die wir an ihm lieben.

Die beiden Männer machen Mist

Der eine heißt Seehofer, der andere Maaßen. Aber den zwei Frauen gelingt es aus eigenem Zutun, vom Handeln der Männer so blamiert kaum Vorteile bieten, dass Gruppe das Vertrauen in die Frauen verlieren und in die gesamte Bundesregierung gleich mit. Die eine Frau heißt nämlich Merkel, die andere Nahles. Der Aufmacher des Deutschlandteils im neuen Heft rekonstruiert die Begebenheiten der vergangenen Tage und trägt eine größere Anzahl von Wortlaut-Bekenntnissen zusammen – es äußern sich zahlreiche SPDler, die entsetzt sind über die Lage. Denn auch dieses merkwürdig paradoxe Kunststück ist zu betrachten: Die SPD verwandelt die Krisen, deren Ursache in der Union liegen, mit grimmiger Entschiedenheit in eigene Krisen. Die Umfragewerte schrumpfen für sie so schnell, dass einem beim Zusehen schwindelig wird. Was eigentlich mit Deutschland los ist, diese Frage stellen wir uns in jedem Heft, diesmal umkreisen wir sie aus allen Richtungen. Wie mächtig soll dieses mächtige Land sein?