Kunstobjetk

Bleiglasfenster

Bleiglasfenster – von der technischen Notlösung zum zeitlos beliebten Kunstobjekt

Glas wurde schon vor vielen Jahrhunderten für Fenster verwendet. Damals war aber noch keine Technik vorhanden, um größere Flächen aus einem Stück herzustellen. Also wurde Flachglas produziert und durch Bleiruten in U- oder H-Form verbunden. Durch das Zusammenlöten konnten selbst die riesigen Wandöffnungen von Kathedralen und gotischen Kirchen mit einem Bleiglasfenster gegen Wettereinflüsse geschützt und zugleich als zugsichere Lichtöffnung verwendet werden. Was dereinst aufwändige Arbeiten von teilweise monatelangem Aufwand waren, wird heute von Künstlern in farbenprächtigen Bleiglas-Malereien umgesetzt. Auch bei der Restauration alter Kirchenfenster kommt die Bleiglastechnik wieder zum Einsatz. Solche Fenster kaufen online ist nicht einfach, aber wir haben sie gefunden.

Dekorative Aspekte von Bleiglasfenstern

Die einzige Voraussetzung, ein Bleiglasfenster haltbar zu machen, ist das Verlöten der einzelnen Glasstücke. Dabei kann mit farbigem Glas, Glasstrukturen und der Form der Bleiverbindung gearbeitet werden. Das Ergebnis sind Bilder und ganze Bildgeschichten. Selbst solche Motive, die eher naiv als künstlerisch anmuten, haben aufgrund der facettenreichen Lichtwirkung einen besonderen Reiz. Der komplette Raum wird von einem solchen Bleiglasfenster dominiert, seine einzelnen Raumbereiche anders als bei transparenten Fenstern in Hell und Dunkel schattiert. Ein besonderer Reiz von Bleiglasfenstern an Kirchen oder Klöstern sind reparierte Kleinschäden. Im Laufe der Jahrhunderte kommt so etwas immer wieder vor. Es lässt sich mit der gleichen Verlötmethode leichter und kostengünstiger beheben als durch einen Komplettaustausch der meist einzigartig gestalteten Bleiglasfenster. Viele Fensterelemente können noch heute wie zu historischen Zeiten mundgeblasen nachgearbeitet werden. Durch das Formen der Glasmasse ohne maschinelle Hilfe entstehen bei Antikglas beispielsweise Schlieren und Bläschen, wenn die Masse gerakelt wird.

Unterschied echter Bleiglasfenstern zu modernen Imitationen

Bleiglasfenster werden nicht selten mit Butzenscheiben verwechselt. Dabei sind Butzenscheiben viel dicker, werden anders hergestellt und sind weniger künstlerisch gearbeitet. Im modernen Wohnumfeld von Profanbauten werden sie als Türeinsatz, nur noch selten als komplette Fensterscheiben verwendet. Das Licht wird von gewölbten und dickeren Butzenscheiben anders durchgelassen als von den eher zarten Glasstücken in Bleiglasfenstern. Dadurch sind die künstlerischen Umsetzungsmöglichkeiten deutlich geringer als bei den oft prachtvollen Kirchenfenstern. Um einen ähnlichen Effekt bei modernen Fenstern zu erzielen, kommt heutzutage oft Glasmalerei zum Einsatz. Dabei wird eine gut haftende Farbe auf das Glas aufgebracht und für eine gute Imitation mit silberfarbenen, optisch erhabenen Rahmungen versehen. Allerdings kann ein Fenster bei dieser künstlerischen Gestaltung nicht repariert werden, wenn Glasstücke brechen. Beim Bleiglasfenster ist dies – wenn auch aufwändig – Stück für Stück möglich. Eine kindliche und als Bastelarbeit beliebte Fenstergestaltung sind Window Colors. Mit ihrer Hilfe wird auf einem normalen Fensterglas ein beliebiges Motiv aufgebracht. Auch dieses kann mit silberfarbenen Konturenfarben eine entfernte und immerhin farbenfrohe Imitation von echtem Bleiglas sein.

Heutige Einsatzgebiete für Bleiglasfenster

Prachtvolle Bleiglasfenster sind in der heutigen Zeit durchaus ein schmückendes und schützendes Element moderner Architekturen. So finden sich in Rathäusern oder Museen einiger großer Städte Deutschlands Auftragsarbeiten zeitgenössischer Glaskünstler. Viel häufiger bleibt aber der Einsatz in Kirchen und Kathedralen, Klöstern und Kapellen. Hier spielt ein Komplettersatz eine eher seltene Rolle. Denn die dort vorhandenen, teils gewaltigen Bleiglasfenster erzählen seit Jahrhunderten bestimmte religiöse Geschichten. Dieser ideelle Wert macht eher eine Restauration erforderlich. Nachteilig ist dabei, dass die Nacharbeit bestimmter, handgefertigter Glasstrukturen nur noch von wenigen Glaskünstlern beherrscht wird. Auch kann die Beschaffung einer möglichst originalgetreuen Glasqualität Unterschiede bedingen. Letztendlich aber sind die großen Glaskünstler von der Gotik bis zur Neuzeit mit ihren gläsernen Geschichten unsterblich. Möglicherweise ist dies ein Ansporn für heute lebende Nachwuchstalente, die Kunst der Bleiverglasung in modernen Bildergeschichten aus Licht und Farbe wiederzubeleben.

Fazit:
Bleiglasfenster zeichnen sich durch eine unglaublich vielseitige Licht- und Schattenwirkung aus. Durch das Verlöten der zugeschnittenen Glaselemente können erstaunlich große Glasflächen hergestellt und eingesetzt werden. Historische Vorbilder der Bleiglasfenster werden seit Jahrhunderten in Kirchen, Kathedralen und Klöstern gehütet und bei Bedarf restauriert. Moderne Glaskünstler beleben wegen der vielseitigen Ausdrucksmöglichkeiten diese sehr alte Fensterkunst neu.