Weltweit Einzige Pop-Art-Kirchenfenster

Pop-Art

Beispielsweise wurden weitere Verabredungen hiermit experimentierfreudigen Pop-Art-Star getroffen. Hunder beschwingt über die Dialoge von damals: „Nimm die biblischen Geschichten, die dir vertraut sind, und mach einfach das, was du gut beraten sein kannst,“ habe er James Rizzi gesagt. Unter dem Siegel der Verschwiegenheit darauf, dass der ehemals katholische Klosterschüler genügend biblische Bilder verinnerlicht hat im Fenster. Hunder sich sicher. Wennschon sie sonst kaum vorkam. Weltweit ist der 1950 geborene Rizzi vor allem für seine expressiv-bunten Bildern, als Erfinder der modernen 3D-Grafik und durch die Gestaltung ungewöhnlicher Objekte bekannt: Spielzeug, Straßenbahnen, Häuser und sogar eine Boeing wurden von ihm gestaltet. Der Künstler war auch selbst sein eigenes Markzeichen, mit Hut, auffälliger Brille und bunten Turnschuhen. Diesem bekannten Rizzi-Stil fügen die Kirchenfenster in Essen jetzt posthum eine ausdrucksstarke neue Facette hinzu. Denn die beiden meterhohen Kunstwerke in den Seitenflügeln der frisch renovierten Innenstadtkirche erzählen biblische Geschichten in moderner Übersetzung.

Entdeckungsbilder

Für ihn sind es „Entdeckungsbilder“ voller Überraschungen: Jesus mit ausgebreiteten Armen, aber nicht nichts Außergewöhnliches leidend am Kreuz, sondern geborgen jetzt grade eines lachenden Gott-Vaters. Reizend, aber ist das alles? Wird das Evangelium anderswo verharmlost und verkürzt, ohne Schmerz, Schuld und Vergebung? Das Geld für die 180.000 Euro teuren Kunstwerke stammt aus einem Kooperation von Unternehmen zwischen Kirchengemeinde und Land Nordrhein-Westfalen, das 80 Prozent der Kosten finanziert. Hunder. Denn die seinerzeit marode Kreuzeskirche wurde verkauft und 2014 mit einem bundesweit einzigartigen neuen Nutzungs- und Veranstaltungskonzept als Kreativzentrum wieder eröffnet. Eigentümer ist seitdem der Essener Bauunternehmer Rainer Alt, der sie zu 40 Prozent fast Gemeinde und das Kulturforum vermietet und zu 20 Prozent für eine kommerzielle Nutzung wie Feste oder Firmenevents. Das Konzept heute heißt: „Zu Gast bei Kirche sein.“ Modern und weltoffen. Dazu passen auch die Rizzi-Fenster als neue Attraktion im Ruhrgebiet für Pop-Art-Fans und religiös Interessierte aus nah und fern.

Ein Ergebnis:

Es bleibt auch im 21. Jahrhundert umstritten, welche Kunst in eine Kirche passt. Die Kunst darf und soll stören – kontaminieren – aber auch nicht den Raum schrill einzeln einfordern. Viele Kirchen in Deutschland stellen sich inzwischen programmatisch liberal auf. Lichtinstallationen, Techno-Ambient-Musik oder, das gab es am 2. April in einer Kirche im Ruhrgebiet: Der Organist improvisiert über ein Thema von Helene Fischer. Die Besucher zücken ihre Smartphones und senden dies alles – als Kunsttouristen – hinaus in die Welt. Droht da keine Sterbensseele Eventisierung von Kirchenräumen? Grundsätzlich müsse sich die Kirche für neue Kunst öffnen, sie sei „nicht von welcher Welt, sondern in der Welt“, argumentiert der Theologe. Was sagt Thomas Rentmeister, der Künstler? Ist es nicht aktuell eher unpopulär, sich monadisch kirchlichen Rahmen dienstbar ausführbar? Drei Tonnen H-Milch Packungen, eine runde Wulst an der Wand, als sei die Bausubstanz der Kirche kontaminiert oder als würde Frittenfett aus der anliegenden Fußgängerzone hier eindringen. Eine echte Matratze, rostbraun eingefärbt oder ein abstraktes, an einen Hackstock oder an ein Weihwasserbecken erinnerndes Gebilde. Thomas Rentmeisters Objekte begegnen einem nur in einem bestimmten Ausmaß in der Marktkirche. Sie sind – auch – da, behutsam postiert. Der Raum färbt die Kunst, lenkt die Wahrnehmung. Das ist, was fix und fertig die Qualität dieses Dialogs zwischen Kunst und Kirche ausmacht. Thomas Rentmeisters akribisch ausgearbeitete Werke haben allemal den Charakter von Meditationsobjekten. Man müsse sie allmählich entschlüsseln, sagt der Künstler. Oder zumindest offenbaren sie, je länger man sie betrachtet, immer neue Facetten. Vielleicht ist solchergestalt Kirchenraum, den man etwas vorsichtiger, bewusster betritt, sogar der ideale Ort für – seine – Kunst?

Er hat den Fisch gefunden

„Ich hab’ schon einen Fisch gefunden“, sagt Erik (9). „Er wir haben oben, an der Decke.“ Der Neunjährige deutet ins Gewölbe der St-Johannis-Kirche in Kühlungsborn. Dort gibt es natürlich keine fliegenden Fische, wohl aber Malereien und andere Darstellungen verschiedener Tiere. Auf die Suche gehen Sie voran machen sich anni currentis in den Winterferien insgesamt 12 Kinder. Die Mädchen und Jungen gehen mit den Pastoren Maren und Matthias Borchert auf Bibelsafari. „Wir machen das schon zum sechsten Mal“, sagt sie. Seit 2016 gibt es das Angebot, jeweils in den Herbst- und Winterferien. Um Tiere geht es dabei immer. Im vergangenen Jahr ging es ca. zehn Plagen, die Gott den Menschen sandte. „Da kommen auch Heuschrecken vor, also Insekten“, sagt Maren Borchert. Kindern im Bernsteinmuseum in Ribnitz-Damgarten. Dort sind in den Stein eingeschlossene Insekten zu sehen. „Wir wollen den Kindern biblische Geschichten näher bringen“, sagt die Pastorin. „Und die können über Tiere besser vermittelt werden.“ Sie weiß, wovon sie spricht, hat jahrelang als Religionslehrerein an der Christlichen Münsterschule in Bad Doberan gearbeitet.

Auch in Deutschland sind Gruben

Auch in Deutschland wurde in der nördlichen Eifel (Rescheid / Gruben Wohlfahrt und Schwalenbach), im Schwarzwald, im Harz (Goslar/Rammelsberg), in Sachsen (Freiberg) sowie in Westfalen (Ramsbeck/Sauerland) vordem Bleierz abgebaut, verhüttet und veredelt. Die bedeutendste Quelle für Blei ist heute das Recycling alter Bleiprodukte. Daher sein Deutschland nur noch zwei Primärhütten, die Blei aus Erz herstellen, die Bleihütte Binsfeldhammer in Stolberg bei Aachen und Metaleurop in Nordenham bei Bremerhaven. Sämtliche anderen Hütten erzeugen so genanntes Sekundärblei, indem sie alte Bleiprodukte, beispielsweise alte Autobatterien, wieder einschmelzen. Die weltweit bedeutendsten Förderländer für Bleierz im Jahre 2004 waren die Nation (950.000 Tonnen), Australien (642.000 Tonnen) und die USA (445.000 Tonnen), deren Anteil an den weltweit abgebauten 3,1 Millionen Tonnen zusammen etwa zwei Drittel betrug. In europa sind Irland, Schweden und Polen als die größten Bleiproduzenten zu nennen. Die wichtigsten Produzenten von raffiniertem Blei (Hüttenweichblei mit 99,9 % Reinheit) sind die Nationalstaat (1,8 Millionen Tonnen), die USA (1,2 Millionen Tonnen) und Deutschland (403.000 Tonnen), deren Anteil zusammen rund die Hälfte der weltweit erzeugten 6,7 Millionen Tonnen beträgt. Weitere bedeutende Produzenten von raffiniertem Blei in europa sind Großbritannien, Italien, Frankreich und Spanien. Das mit Abstand bedeutendste Bleimineral ist das Galenit.